Mittwoch, 7. Juli 2010

Leider werden auch ärzte mal krank, ich habe derzeit Fieber und kann nicht arbeiten.
Eine Hilfe für Benjamin ist nach wie vor nicht in Sicht.
Ein paar Leser haben hier in Ghana angerufen und sich nach mir erkundigt.
Leider blieb es aber dabei, bisher hat niemand Hilfe angeboten.
Kann es sein, dass heutzutage niemand mehr bereit ist, auch nur einen Euro für das Leben eines jungen Menschen geben zu wollen?
Kann es sein, dass Deutschlands Armut so gross ist, dass niemand mehr in der Lage ist, von dem, was er hat, auch nur einen Bruchteil zu geben?
Oder ist es eher so, dass ein schwarzer Mann mit einer gebrochenen Lendenwirbelsäule niemanden interessiert?
Gibt es keine Unterstützer für uns, nur weil wir hier den Ärmsten zu helfen versuchen, jemand, der unsere Bitte weiterträgt?
Wir haben einen Hersteller in Deutschland, nennen wir ihn "Schwarz" für chirurgische Materialien um Hilfe gebeten. Diese Firmen machen Millionengewinne.
Leider aber sehe man sich ausserstande, uns zu helfen. Die Grössenordnung dieser Sachspende, auch gern gebraucht, liegt bei weniger als das, was diese Firma am Tag vertelefoniert...
Es ist für mich unfassbar, ich dachte immer, Deutschland sei an der eigenen Not gereift und wüsste, wie es ist, im Schatten zu stehen.
Ich habe so sehr auf die Hilfe der Deutschen gehofft, mittlerweile bin ich sehr ratlos und frage mich, ob es noch Sinn macht, weiterzubetteln.
Wir würden Benjamin auch in Deutschland operieren, wenn sich eine Klinik findet, die ihn operieren würde. Ich selbst würde ihn kostenlos operieren, wenn jemand die Material- und Aufenthaltskosten trägt.
Aber wen interessiert schon das Leben eines unbedeutenden Schwarzen aus Ghana?